
«Wir werden sie unterstützen, solange es nötig ist!»
Fotos: © Archiv Kinderhilfe Bethlehem
Die Behandlung von akuten Fällen ist nur eine der wichtigen Aufgaben des Kinderspitals. Aufklärung, Vorbeugung und Fortbildung dienen ebenso der Gesundheitsvorsorge. Am besten durch Massnahmen, die alle drei Ansätze miteinander verbinden.
Frühe physiotherapeutische Behandlung ist vor allem für Neugeborene mit Down-Syndrom wichtig. Nur so kann sich der Bewegungsapparat des Kindes richtig ausbilden. Hierüber klärt das Kinderspital Bethlehem in Workshops auf, wie zuletzt am 19. Mai 2022 in der Physiotherapie des Spitals. Im direkten Elternkontakt thematisieren Experten des Kinderspitals dabei auch weitere Themen zur Vorbeugung vor Krankheiten und Fehlentwicklungen.
«Wir sprechen die Eltern direkt auf ihre persönliche Lebensweise an», sagt Asma Sim’an von der Physiotherapie des Kinderspitals. «Was steht auf Eurem Speiseplan? Wie spricht das Kind schwierige Worte aus? So gelangen wir zwanglos in ein Gespräch über die richtige Ernährung, über Sprachentwicklung und sogar über die psychotherapeutischen Angebote unseres Spitals».
Mit an Bord sind auf dem Workshop auch lokale Sozialdienste der palästinensischen Zivilgesellschaft und Fachkräfte aus Praxen und Gesundheitseinrichtungen. Die Expertise des Kinderspitals steigert sich um ein Vielfaches, je mehr es sich systemisch in die Gesundheitsvorsorge einfügt. So wird sichergestellt, dass sich die Wirkung des Kinderspitals auch tiefer in der Region entfaltet.

Die Dankbarkeit der Eltern ist gross. Dia und Rawan, die mit ihrer Tochter Farah eigens aus Hebron angereist sind, fühlen sich gestärkt. Sie fordern aber auch mehr Einsatz von staatlicher Seite: «Es braucht mehr staatliche Massnahmen gegen die Marginalisierung von Kindern mit Down-Syndrom in Palästina», fordern sie im Plenum des Workshops.
Solange eine staatliche Hilfe nicht ausreichend zur Verfügung steht, sind Farah und ihre Eltern um so mehr auf das Kinderspital in Bethlehem angewiesen.
